Kontrastsehen – was Sie darüber wissen sollten
Was ist Kontrastsehen?
Darunter wird die Grenze der Sichtbarkeit verstanden (minimum visible). Das bedeutet, ein Objekt muss ausreichend Groß sein und und einen genügend hohen Kontrast(=Helligkeitsunterschied zwischen Objekt und Umgebung) aufweisen.
Ist der unterschied von Hintergrund und Objekt ausreichend groß werden kleine Objekte trotzdem noch gut erkannt. Nimmt allerdings dieser Unterschied ab, werden Objekte der selben Größe eventuell nicht mehr erkannt. Hier liegt dann eine verminderte Kontrastempfindlichkeit des Betroffenen vor.
Bereits ab dem 7.Lebensjahr beginnt die Trübung der Augenlinse. Diese nimmt im laufe des Lebens stetig zu. Ab ca. dem 50. Lebensjahr findet teilweise ein spürbares nachlassen statt.
Auch bei jüngeren Personen kann es zu einer stark verminderten Kontrastempfindlichkeit kommen. Ursachen hierfür können zum Beispiel sein:
- hohe Myopien (Kurzsichtigkeiten)
- Ein langer Aufenthalt in der Sonne ohne Sonnenbrille
- Die Einnahme von Medikamenten über einen langen Zeitraum
- In einigen Fällen kommt es auch schon pränatal zu einer Trübung der Augenlinse
In diesen Fällen ist früher oder später ein Austausch der Augenlinse gegen eine künstliche Linse die einzige Option. Dies ist inzwischen ein Standardeingriff bei Augenärzten.
Nicht immer ist allerdings die Augenlinse Grund für die Nachlassende Kontrastempfindlichkeit. Auch Träger von Multifokalen Kontaktlinsen oder alternierenden Systemen (auch „Monovision“) kennen die Symptome, vor allem bei Dämmerung und Dunkelheit.
Bei jüngeren Menschen ist häufig auch eine Nachtmyopie der Grund. Tagsüber wird in diesem Fall nichts bemerkt, Nachts sinkt der Kontrast jedoch deutlich. Diese wird ausgelöst durch die weniger starke Brechung des kurzwelligen Blaue Lichtes, dadurch entsteht eine Unschärfe und der Kontrast nimmt ab.
In diesen beiden Fällen kann eine zusätzlichen Minusbrille bei Nacht Abhilfe schaffen.
Wie vermindert sich das Kontrastsehen?
Wie stelle ich fest, ob mein Kontrastsehen betroffen ist?
Selbst können Sie Ihr Kontrastsehen testen wenn Sie den Dachfirst am Nachbarhaus gegen die Untergehende Sonne betrachten. Nun blenden Sie mit der Hand die Augen ab. Ist der Übergang nun gut zu erkennen ist die Kontrastempfindlichkeit noch ok.
Wenn Sie allerdings ein genaueres Ergebnis inklusive fachmännischer Beurteilung haben wollen, können Sie gerne einen Termin in einem unserer Institute zur Messung der Kontrastempfindlichkeit vereinbaren. Hierfür setzen wir das an der Uniklinik Tübingen entwickelte LUVIS ein. Der Test ist schmerzlos, kontaktlos und dauert nur wenige Minuten. Mehr dazu finden Sie unter: www.luvis.info
Hierbei wird….
- die Kontrastempfindlichkeit mit den MARS Tafeln gemessen
- das Ergebnis durch einen Fachmann beurteilt
- ggf die Vermessung einer Nachtfahrbrille durchgeführt
Sinkt Ihr Kontrastsehen, geht dies nicht immer mit einem Sehschärfeverlust einher und wird von Ihnen vermutlich nicht direkt bemerkt. Dies kann zu erheblichen Beeinträchtigungen führen. Wie beispielsweise…
…. beim nächtlichen Autofahren
Durch die abnehmende Helligkeit sind Objekte, wie Fußgänger, Verkehrsmittel, Schilder, oder Hausecken der Umgebung sehr ähnlich. Ein Auge mit normaler Kontrastempfindlichkeit kann hier die verschiedenen Dunkel-Nuancen unterscheiden. Ein Auge mit verminderter Kontrastempfindlichkeit kann dies nicht mehr. Die Objekte werden übersehen und es können Unfälle entstehen.
Häufig bemerken die Betroffenen außerdem eine vermehrte Blendung und Zerstreuung von Lichtern, was den Kontrast zusätzlich herabsetzt (bei Entgegenkommenden Autos, tief stehender Sonne, regnerischen Wetter).